Es ist die nächste bittere Pille für den VfB Eichstätt: Im alterwürdigen, am 16. September 1951 eingeweihten Rosenaustadion, das die Augsburger Fans im Jahr seines 70-jährigen Bestehens mit entsprechender Choreografie feierten, erwies sich der VfB Eichstätt bei der Geburtsagsparty nicht als Spielverderber. Die Arena mit ihrem Fassungsvermögen von offiziell noch immer rund 28.000 Zuschauern war natürlich beim Spiel der U23 des FC Augsburg alles andere als ausverkauft, dennoch hatten die rund 600 heimischen Fans beim 2:0(1:0)-Heimsieg gegen den VfB aus Eichstätt auch sportlich Grund zum Jubeln.
Jubiläum hin oder her – fremde Stadion waren zuletzt jeweils kein gutes Pflaster für den VfB Eichstätt: Nach zweimal 0:3 auf den Plätzen des SV Wacker Burghausen und der SpVgg Greuther Fürth II sowie dem 0:3 auf eigenem Platz am vergangenen Wochenende gegen den 1. FC Nürnberg II mussten sich die Eichstätter Regionalligakicker heute dem nächsten Profinachwuchsteam geschlagen geben: Dabei stellte die junge Augsburger Mannschaft die Weichen schon früh auf Sieg: Nach einer ersten Annäherung per Freistoß auf das Eichstätter Tor hatte VfB-Torhüter Felix Junghan in der sechsten Minute keine Chance: Nach einer Ecke konnte die VfB-Abwehr die Situation nicht klären und Marco Nickel beförderte den Ball zum 1:0 über die Linie.
Nachdem Philipp Federl per Kopf noch die erste Gästegelegenheit per Kopf über das Tor gesetzt hatte (12.), zielte Marcus Müller für den FCA präziser: Seinen Kopfball nach einer Ecke fischte Junghan noch aus dem Winkel (17.). Der FC Augsburg bestimmte bestimmte in der ersten Hälfte klar das Geschehen und ließ kaum etwas zu und ging verdient mit der Führung in die Pause.
Auch im zweiten Durchgang erwischte der FCA einen Blitzstart: Schon kurz nach dem Wiederanpfiff steckte Nickel schön auf Josue Mbila durch, der sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließ und aus zehn Metern zum 2:0 einschob (47.). Wenig später hätte es nach artistischer Einlage beinahe erneut geklingelt, als Junghan einen Fallrückzieher von Marcus Müller aus kurzer Distanz noch an die Latte lenken konnte (51.).
VfB-Trainer Markus Mattes, der bereits vor der Pause Offensivmann Dominik N’gatie für Mittelfeldspieler Jonas Halbmeyer gebracht hatte (41.) versuchte mit der Einwechslung von Außenspieler Christian Heinloth und Stürmer Fabian Neumeyer noch einmal, neuen Schwung in seine zuletzt wenig durchschlagskräftige Offensive zu bekommen, was auch gelang: Zwei Graßl-Schüsse von der Strafraumgrenze konnte FCA-Torhüter Daniel Klein parieren (66./72.), auf der anderen Seite musste Junghan mit einer Grätsche außerhalb des Strafraums schon viel riskieren, um gegen den allein auf ihn zustürmenden Müller die Vorentscheidung zu verhindern. Am Ende aber stand ein glanzloser, aber letztlich verdienter Sieg der Gastgeber. Umso wichtiger wäre nun ein Heimerfolg gegen den aktuell punktgleichen SV Heimstetten am kommenden Samstag – dann nicht im altehrwürdigen Rosenaustadion, sondern im heimischen Liqui-Moly-Stadion.
VfB Eichstätt: Junghahn, Akmestanli (86. Selz), Fiedler (61. Heinloth), Halbmeyer (41. N’gatie), Stoßberger (61. Neumayer), Graßl, Federl, Pirner (58. Heinloth), Lamprecht, Kraus, Kügel – Trainer: Markus Mattes
FC Augsburg II: Klein, Koudossou (87. k.A.)), Müller, Mbila (75. Berisha), Köppel, Lengle, Schwarzholz (70. k.A.), Cevis, Lobenhofer, Nickel, k. A. – Trainer: Josef Steinberger
Schiedsrichter: Thomas Berg, TSV Landshuth-Auloh, (SRA Ilirjan Morina und Rico Spyra)
Tore: 1:0 (6.) Nickel, 0:2 (47.) Mbila
Besondere Vorkommnisse: keine;
Zuschauer: 600