Das Spiel Stadt Land Fluss kennt jeder – „Stadt.Land.Kunst“ ist (abgesehen von einer gleichnamigen Kultursendung auf Arte) in Eichstätt neu. Am kommenden Wochenende wartet eine echte Premiere, wenn die Eichstätter Innenstadt als Teil des „Kulturherbstes“ drei Tage lang ganz im Zeichen von Kunst und Musik steht. Auf die Besucher wartet ein buntes Potpourri aus verschiedenen künstlerischen Ausstellungen, Installationen, musikalischen Darbietungen und Mitmachangeboten zum Ausprobieren für Jung und Alt.
Das bunte hellblau-gelbe Logo mit den stilisierten Domtürmen und dem magentafarbenen Fleck für die Kunst, das Motion Designer Markus Homeier entworfen hat, zeigt es schon seit Tagen an: Das kommende Wochenende steht in Eichstätt im Zeichen von „Stadt.Land.Kunst“. „Mit dem intensiven Wunsch unsere Stadt nach Corona wieder lebendig zu machen, haben sich Galeristen, Museen, Ateliers, Künstler und Kunstschaffende in Eichstätt zum Kulturwochenende zusammengefunden“, erklären die Organisatoren Angelika Süß, Georg Fieger und Hubert Klotzeck. Vom 1. bis 3. Oktober laden sie „Jung und Alt zu Kunstausstellungen und Kunstaktionen ein, um gemeinsam das Eichstätter Kulturleben zu genießen“. Nach der Coronazeit sei ein Bedürfnis da, zusammenzukommen, Kunst und Kultur zu erleben und eine lebendige Stadt mit Freude am Austausch zu erleben.
„Mitmach-Atelier“ in der Pfahlstraße
Und genau das soll „Stadt.Land.Kunst“ bieten: ein niederschwelliges Angebot – nicht prätentiös oder protzig, sondern für jeden, der sich unabhängig von seinem eigenen Geschmack ein wenig von der Kreativität anstecken lassen will. Dazu passen auch die Mitmachangebote, die es im Rahmen der über die gesamte Innenstadt verteilten Veranstaltung auch gibt: beispielsweise in einem „Leergutprojekt“ in der Pfahlstraße 27 wo in Verbindung mit dem Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt und anderen im „Mitmach-Atelier“ ein offenes Programm mit Workshops etabliert wird, bei dem Kinder, aber auch Erwachsene teilnehmen und sich nach Lust und Laune ausprobieren und ihre künstlerische Ader entdecken können.
Quer durch die Stadt steht die Kunst in all ihrer Vielseitigkeit auf dem Programm – „von ganz klassischer Kunst über Objektkunst, Fotographie, Malerei bis hin zu etwas experimentelleren Angeboten“, wie Mitorganisator Hubert Klotzeck es in seiner Galerie Bildfläche anbieten wird. „Wir werden ein Elektronikwochenende mit Lichtinstallationen machen“. 19 Galerien, Museen und Ateliers sind beteiligt. Hinzu kommen sechs musikalische Veranstaltungen – darunter auch eine Art „Pop-up-Konzerte“ der Formation „Blechhilfswerk“, die immer wieder an verschiedenen Stellen auftauchen und – somit coronakonform – losspielen werden. Von der Lithographiewerkstatt über diverse Ateliers in der Innenstadt bis zum Jurahaus-Museum oder dem Platz vor der Frauenbergkappelle ist ein breites Spektrum an Kunst zu sehen. An der Altmühl und rund um das Bahnhofsgebäude werden Skulpturen zu sehen sein, und zwei künstlerische Kurzfilme sollen dazu beitragen, dem Bahnhofsgebäude wieder Leben einzuhauchen.
Um die Einhaltung der 3G-Regeln zu vereinfachen, hat sich das Organisatorenteam zudem etwas Besonderes einfallen lassen. Spezielle Armbänder wie man sie von Konzertveranstaltungen kennt, die die Besucher nach der ersten Überprüfung der 3G-Regel erhalten sollen, könnten den Gästen anschließend das immer wieder neue Kontrollieren ersparen – sofern die Behörden da nicht noch einen Strich durch die Rechnung machen.
Eröffnung vom Rathausbalkon
Auftakt ist am kommenden Freitag, 1. Oktober um 14 Uhr, wenn das vernetzte Festival der Kunst musikalisch von den Eichstätter Turmbläsern begleitet vom Eichstätter Rathausbalkon offiziell von Bürgermeisterin Elisabeth Gabler-Hofrichter feierlich eröffnet wird. „Wir freuen uns unwahrscheinlich darüber, dass so viele Kunstschaffende mitmachen und man einmal alle unter einen Hut bekommen hat – und dass Eichstätt seine Ressourcen einmal alle nutzen kann.“ Das Spektrum reiche da von Experimentellem bis hin zu einem Erntedankgottesdienst und sakraler Kunst.
Die Idee für eine solche vernetzte Kunstveranstaltung gab es bereits länger. Schon im vergangenen Jahr hatte man darüber nachgedacht, dann wieder im Frühjahr 2021. Möglich wurde die Realisierung nun aber auch durch eine Initiative der Stadt Eichstätt um die Standortbeauftragte Beate Michel, die über den kurzfristig Mitte des Jahres aufgelegten bayerischen Sonderfonds im Juli die Zusage für sechs Projekte mit einem Förderrahmen von insgesamt 148.000 Euro erhalten erhalten hatte. Mit rund 8500 Euro sind somit auch 80 Prozent der Kosten für Stadt.Land.Plus durch Fördergelder gedeckt, den Rest übernimmt die Stadt Eichstätt.
Und auch für die nächste Veranstaltung sehe es in Sachen Förderung sehr gut aus: Auch die Illumination des Bahnhofsgebäudes mit entsprechendem Begleitprogramm soll in den Herbst hineinstattfinden und damit bereits vor dem Advents- und Weihnachtsmarkt für Stimmung in der Innenstadt sorgen. Zusätzliche Projekte zur Belebung der Innenstadt nach Corona wurden vom Gewerbeverein proEichstätt, Bahnhof lebt, dem Haus der Jugend und der Stadt Eichstätt in das Programm aufgenommen. So kann der Kulturherbst weitergehen, der mit der Premiere von „Stadt.Land.Kunst“ nun Fahrt aufnimmt.
Hier das Programm als pdf: Download
Mehr Informationen zum Programm gibt es im Internet unter www.stadtlandkunsteichstaett.de – oder EINFACH HIER KLICKEN!