Das Team „Verschleißgruppe“ macht seinem Namen alle Ehre und hält Wort: Am 11. August starten die Ultraradsportler aus Eichstätt und der Region zum zweiten Mal beim Ultracyclingevent „Race Around Austria“. Das Radrennen, das in St. Georgen am Attersee startet und endet, ist das längste Zeitfahren Europas und führt 2.200 Kilometer und über 30.000 Höhenmeter entlang der grenznahen Straßen einmal rund um Österreich. Drei Tage und 28 Minuten hat das Team dafür im letzten Jahr im Sattel verbracht – dieses Jahr soll es mindestens eine halbe Stunde schneller klappen.
Die Hobbyradfahrer Max Bittl, Max Schwarz, beide vom RC Germania Weißenburg, Michael Liebold von der Triathlonabteilung des SV Marienstein, und Erich Dörfler vom RV Buchloe, hatten die Strecke vergangenes Jahr zum ersten Mal absolviert. Das Amateurteam mit seinen sechs Betreuern belegte damals nach drei Tagen und 28 Minuten überraschend den fünften Platz der Viererteams. Kurz nach der Zieleinfahrt waren sich Bittl, Schwarz, Liebold und Dörfler schnell einig, auch 2021 wieder gemeinsam starten zu wollen: „Das war so ein cooles Erlebnis,“ schwärmt Dörfler. Dabei sei das ganze Unternehmen aber auch teilweise „absurd“ gewesen, da das Team wirklich 72 Stunden Nonstop in Bewegung war. „Unsere Tage bestanden wirklich nur aus Radfahren, Essen und Schlafen“, erinnert sich Bittl – „aber was will man mehr?”, fragt er lachend.
Das Rennen sei immerhin reibungslos abgelaufen: Alles sei Hand in Hand gegangen und das insgesamt zehnköpfige Team habe bestens harmoniert: Bis auf einen platten Reifen und eine kurze Zwangspause aufgrund eines Gewitters gab es keinerlei Zwischenfälle. Beim Premierenrennen im letzten Jahr galt für das Team lediglich die Devise, vor Zielschluss anzukommen.
Für dieses Jahr haben sich die Männer aber ein höheres Ziel gesteckt: „Heuer wollen wir unser Ergebnis von 2020 natürlich unterbieten und in unter 72 Stunden finishen“, kündigt Liebold an. Um dann knapp eine halbe Stunde schneller zu sein, sei nicht nur die physische Vorbereitung, sondern eben auch eine detaillierte Planung ausschlaggebend, weswegen Teamchef Schwarz neben den unzähligen Trainingsstunden des ganzen Teams viel Vorarbeit geleistet und unter anderem die komplette Strecke akribisch durchgeplant hat.
So ist natürlich genau festgelegt, wer welchen Streckenabschnitt radeln wird und welches der acht Fahrräder dafür zum Einsatz kommen soll. Darüber hinaus wird das Betreuerteam um zwei Personen aufgestockt und ein zusätzliches Begleitfahrzeug organisiert. Damit immer ein Radfahrer auf der Strecke ist, kommt wieder die Strategie vom letzten Jahr zum Einsatz: „Wir werden den Radfahrer circa stündlich wechseln,” erklärt Schwarz. Dadurch hätte jeder der Sportler rund drei Stunden Zeit zum Umziehen, Ausruhen und Essen bevor er wieder auf das Rad steigen muss. Das habe sich letztes Jahr gut bewährt, so Schwarz.
Unterstützung bekommt das Team heuer zusätzlich von einigen regionalen Unternehmen, die sich nicht nur monetär einbringen: „Wir sind wirklich dankbar, dass wir heuer einige Sponsoren wie die Erfurt Automatisierung oder Erfurt E-Mobility an der Seite haben,” sagt Schwarz und ergänzt: „Und besonders freut uns, dass unser Hauptsponsor, Michael Grund, sogar selbst als Betreuer nach Österreich mitfährt.” Wer das Team live begleiten möchte, kann es auf Instagram unter „RAA 2021 Verschleißgruppe” finden. ej